Kontaktlinsen – immer noch die modernste Alternative zur Brille
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Viele Menschen fühlen beim Tragen einer Brille eingeschränkt. Einige Sportarten können mit Brille nur schwer ausgeübt werden. Oft stören auch die Ränder der betreffenden Modelle das Sichtfeld. Wann es nötig wird, auf eine Sehhilfe zurückzugreifen, ist verschieden. Manche Menschen entwickeln erst mit der Zeit eine gewisse Art der Sehschwäche, andere werden mit einer solchen gebor en und müssen ein Leben lang damit umzugehen wissen.
Heutzutage verleihen Brillen dem eigenen Outfit auch zweifelsohne einen gewissen Stil, denn viele Menschen tragen sogar Brillen mit Plexiglaseinsätzen, weil ihnen dies als Accessoire einfach zusagt. Doch wer eine Brille tragen MUSS, schaut sich auch oft nach Alternativen um, die den Alltag ein wenig komfortabler machen. Und genau aus diesem Grund haben sich Kontaktlinsen im Laufe der Jahre immer weiter verbreitet und viele Brillenträger wechseln entweder komplett zu diesem besonderen Utensil oder entscheiden sich mal für, mal gegen die Brille.
Die Kontaktlinsen bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten für alle Brillenträger, doch unter anderem auch bei der Auswahl gibt es natürlich auch eine Menge zu beachten. Welche Vorteile gibt es gegenüber der klassischen Brille? Welche Rolle spielen die Dioptrien und wie lange können Kontaktlinsen eigentlich genutzt werden? All diese Fragen beantworten wir in diesem umfangreichen Beitrag zum Thema Kontaktlinsen für Sie.
Wer regelmäßig auf Kontaktlinsen angewiesen ist, der sollte auf jeden Fall die Preise vergleichen. Hier lässt sich auf Dauer doch einiges sparen. Dazu haben wir hier auf dieser Seite einen Kontaktlinsen Preisvergleich für die meisten gängigen Linsen. So behalten Sie leicht die Übersicht.
Seit wann gibt es Kontaktlinsen?
Grundsätzlich hat schon der weltbekannte Künstler Leonardo da Vinci über Kontaktlinsen – ähnlichen Ideen fantasiert. Dabei legte er sich eine mit Wasser gefüllte Schale auf das Auge, was heutzutage natürlich als undenkbar erscheint. Des Weiteren gab es den besonderen Naturwissenschaftler René Descartes, welcher unterstrich, dass das physikalische Prinzip der Brechung von Licht am Ende eines mit Wasser gefüllten Reagenzglases herrsche. Dies zeigt, dass nicht wenige Menschen bereits wussten, dass die Sehkraft des Menschen auf gewinnbringende Art und Weise beeinträchtigt werden kann. Doch damals haperte es an der optimalen Umsetzung.
Mit der Zeit wurden immer mehr Materialien getestet und abgewogen, ob jene zur Sehverbesserung einen Beitrag leisten könnten oder nicht. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte der Schweizer Eugen Fick besondere Glasschalen, die man sich auf das Auge legen konnte. Jene waren extrem dick und reizten die Augen des Trägers besonders stark, weswegen man diese Schalen nur wenige Stunden überhaupt im Auge halten konnte. Der richtige Weg wurde mit dieser Technik jedoch eingeschlagen und die Materialien wurde n noch weiter verfeinert, die Linsen kleiner und dünner.
1946 kam es dann zur Entwicklung des Plexiglases, welches auch die Entwicklung der Kontaktlinse revolutionierte. Schon zuvor wurde der besondere Kunststoff PMMA entwickelt, welcher sich ebenfalls als Material für Kontaktlinsen eignete. Viele Verfeinerungen fanden in den Folgejahren seitens mehrerer Wissenschaftler statt, doch 1974 stellte die Niederländerin Jacqueline Urbach ein extrem stabiles und nicht mehr leicht zerbrechliches Material für Kontaktlinsen her.
Diese Kontaktlinse wurde unter dem Namen „Urosoft“ 1975 in Massen produziert und ging als erste Kontaktlinse in den „richtigen“ und weit verbreiteten Verkauf. Eine wahre Explosion erlebte das Kontaktlinsen – Marketing jedoch dann spätestens zwei Jahre darauf.
Gleichen die Dioptrien der Brille denen der Kontaktlinsen ?
Für viele Menschen mit Sehschwäche stellt sich die Frage, ob eine Kontaktlinse überhaupt dazu fähig ist, die jeweilige Anzahl an Dioptrien aufzuheben. Sollte die Sehkraft nämlich in besonderer Form beeinträchtigt sein und entsprechend viel Dioptrien vorliegen, könnte eine Kontaktlinse gegebenenfalls nicht mehr ausreichen, um die Differenzen komplett auszugleichen. Grundsätzlich gilt, dass die Dioptrien der Kontaktlinsen eben nicht die gleichen sind, wie bei einer klassischen Brille. Das bedeutet, dass für Brille und Kontaktlinsen unterschiedliche Werte ermittelt werden müssen – sowohl vom Optiker, als auch vom Augenarzt. Schließlich ist der Abstand Ihrer Brille zu Ihrem Auge größer, als es bei einer Kontaktlinse der Fall ist.
Ihr Optiker muss also separat ermitteln, wie hoch die Dioptrien bei Ihren Kontaktlinsen ausfallen. Die Berechnung und Ermittlung dieser Daten ist äußerst wichtig, damit Sie problemlos scharf sehen können und Ihre Augen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Zu empfehlen ist zudem, dass Sie in regelmäßigen Abständen Ihren Optiker bzw. Arzt aufsuchen. Ihre Sehstärke kann sich mit der Zeit verändern und dies wirkt sich wiederrum auf Ihre Brille und die Kontaktlinsen aus. Ob zum Guten oder Schlechten: verändern sich die Dioptrien Ihrer Augen, müssen die Kontaktlinsen angepasst und neu gekauft werden.
Was sind die Vorteile und Unterschiede gegenüber / zu einer Brille?
Viele Vorteile gegenüber einer handelsüblichen Brille liegen auf der Hand, oder nicht? Zusammengefasst profitieren Sie als Kontaktlinsenträger von den folgenden Punkten:
• Ihnen kann keine Brille von der Nase fallen, sollten Sie sich bücken, den Kopf verdrehen oder Sport treiben
• Kein ständiges Putzen der Brille nötig
• Kontaktlinsen lassen sich sehr viel einfacher erwerben, da auch Drogeriemärkte diese Sehhilfen in hoher Qualität anbieten
• Kontaktlinsen lassen sich leicht verstauen und über Nacht reinigen
• Luftfeuchtigkeit und Co. wirken sich nicht auf Ihre Sehfähigkeit aus
• Kontaktlinsen sind unsichtbar. Ein Faktor, von dem vor allem Menschen profitieren, denen eine Brille – ihrer eigenen Meinung nach – nicht steht.
Die meisten Sehschwächen, wie Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmung, hindern Sie nicht daran, statt einer Brille auch Kontaktlinsen zu tragen. Das bedeutet, dass Sie sich so gut wie immer für diese Sehhilfe entscheiden können. Als Anfänger müssen Sie sich möglicherweise noch an das Einsetzen und Herausholen gewöhnen, jedoch geht der Einstieg schnell vonstatten und schon nach kurzer Zeit möchten Sie Ihre Kontaktlinsen sicherlich nicht mehr missen.
Welche Arten von Linsen stehen Ihnen zur Verfügung?
Grundsätzlich stehen Ihnen zwei verschiedene Arten von Kontaktlinsen zur Verfügung: hart und weich. Doch wo liegt der Unterschied?
Möchten Sie Ihre Kontaktlinsen am liebsten regelmäßig bzw. jeden Tag verwenden, sollten Sie über harte Linsen nachdenken. Sie benötigen zwar eine etwas intensivere Pflege und sind im Vergleich etwas teurer als weiche Linsen, dafür können diese Kontaktlinsen jedoch deutlich länger getragen werden. Sollte sich die Sehkraft jedoch noch ändern, was gerade in jungen Jahren der Fall sein kann, sollte von der Verwendung harter Kontaktlinsen abgesehen werden.
Zudem halten harte Linsen nicht so gut auf dem Auge, wie es weiche tun. Auf der anderen Seite treten bei harten Linsen seltener Infektionen der Hornhaut auf. Die Eingewöhnungszeit ist mit mehreren Wochen recht lang, kann sich aber dann im Nachhinein durchaus auszahlen. Weiche Kontaktlinsen sind dagegen besonders flexibel und passen sich besser an das eigene Auge an. Sie schmiegen sich sachte an die Proportionen und wirken dadurch besonders angenehm und nicht wie ein Fremdkörper.
Weiche Kontaktlinsen sind auch günstiger und eignen sich besonders für sportliche Aktivitäten und vergleichsweise kurze Tragezeiten. Die Unterschiede zu den harten Linsen bestehen dennoch und Sie sollten sich gut überlegen, zu welchen Zeiten Sie Ihre Kontaktlinsen genau benötigen und welche Erwartungen Sie mit ihnen verknüpfen. Letztendlich können Sie sich auch für weiche UND harte Kontaktlinsen entscheiden und jene nach Bedarf einsetzen. So bleiben Sie flexibel.
Wie lange halten Kontaktlinsen und wann müssen Sie ausgewechselt werden?
Kontaktlinsen können Sie nicht „ewig“ verwenden, denn irgendwann nimmt die Qualität ab und ein Neukauf ist erforderlich. Doch wann tritt solch ein Zeitpunkt ein? Die Antwort auf diese Frage ist von den jeweiligen Arten der verwendeten Kontaktlinsen abhängig. Ihnen stehen nämlich Tages – und Monatslinsen zur Verfügung. Die folgenden Unterschiede zeigen, wie lange Sie diese Linsen nutzen können und wann es zu einem Neukauf kommen sollte :
• Tageslinsen: Grundsätzlich handelt es sich bei Tageslinsen um Kontaktlinsen, die Sie – wie der Name schon sagt – nach einem Tag Tragedauer entsorgen. Sie sind nicht nur dünner, sondern sind auch nicht so robust wie andere Modelle, wodurch wiederum die geringe Tragedauer zustande kommt. Wer also nur gelegentlich zu Kontaktlinsen greifen möchte, sollte sich für Tageslinsen entscheiden. Im Einzelnen sind diese Linsen zwar teurer als Monatslinsen, doch kommen sie nur zu bestimmten Zeiten zum Einsatz, handelt es sich oft um die günstigere Alternative. Zuletzt müssen Sie Ihre Tageslinsen nicht pflegen, da sie am Abend oder nach dem Herausnehmen sowieso entsorgt werden. Der Aufwand ist entsprechend gering.
• Monatslinsen: Kaufen Sie eine Packung mit Monatslinsen, können Sie diese Kontaktlinsen etwa 30 Tage nach Öffnung nutzen. Für die Haltbarkeit spielt auch die Pflege der Kontaktlinsen eine besondere Rolle. So benötigen Sie nicht nur eine entsprechende Dose, sondern auch das richtige Pflegemittel, um Ihre Kontaktlinsen über Nacht reinigen bzw. einlegen zu können. Vernachlässigen Sie dies, steigt das Risiko für Hornhautinfektionen deutlich an . Aus hygienischen Gründen sollten Sie Ihre Monatslinsen aber nach spätestens vier Wochen bis 30 Tagen wegwerfen. Nutzen Sie Ihre Monatslinsen wirklich jeden Tag, handelt es sich um die deutlich günstigere Variante im Vergleich zur Tageslinse.
Gibt es spezielle Kontaktlinsen für den Sport?
Suchen Sie nach der perfekten Kontaktlinse für den Sport? Als Brillenträger möchten Sie möglicherweise nicht auf Ihr „zweites Paar Augen“ verzichten, doch beim Sport erweist sich eine Brille meist als störend. Zudem kann sie schnell zu Bruch gehen. Da Sie wahrscheinlich nicht den ganzen Tag und nur zu ausgewählten Zeiten in einer Woche zum Sport gehen, eignen sich hierbei als Alternative am besten Tageslinsen. Der Grund ist, dass Sie diese Kontaktlinsen nicht pflegen müssen und nach dem Sport schnell und einfach entsorgen können.
Monatslinsen eignen sich eben nur dann, wenn diese beinahe jeden Tag innerhalb eines Monats getragen werden. Für den Sport ist dies unnötig, weswegen Sie – falls es Ihnen wirklich nur um einen hohen Sportkomfort geht – zu Tageslinsen greifen sollten. Auch dann, wenn Sie Ihre Linsen für die gelegentliche Autofahrt benötigen, sollten Sie sich lieber für Tageslinsen und nicht für Monatslinsen entscheiden.
Kurz: sollte Sie nach einer Brillenalternative für bestimmte Einsatzbereiche wie:
• Sport
• Schwimmen
• Autofahren
usw. Ausschau halten, sind Tageslinsen oft die günstigere Variante. Wer sich ohnehin nicht für eine Brille begeistern kann, sollte zu Monatslinsen greifen und kann diese in der Regel ganztags im Auge lassen.
Wie wirken sich farbige Linsen auf die Sehkraft aus?
Der Vorteil von farbigen Linsen ist, dass jene auch dann getragen werden können, wenn Sie nicht unter einer Sehschwäche leiden. Für Kostümierungen kommen oft farbige Kontaktlinsen zum Einsatz, da der entsprechende Effekt einfach eine besondere Wirkung versprüht. Jedoch stehen Ihnen auch farbige Kontaktlinsen mit Sehstärke zur Verfügung. Diesbezüglich lohnt es sich immer, sich weiter zu informieren.
Wie pflegt man Kontaktlinsen?
Kontaktlinsen müssen – im Falle von Monatslinsen – mittels einer speziellen Lösung gepflegt werden. So legen Sie Ihre Kontaktlinsen in ein entsprechendes Döschen, welches normalerweise zwei Kammern aufweist – eine für die Kontaktlinse des rechten Auges und eine für die Linse des linken Auges. Des Weiteren stehen verschiedene Kontaktlinsenbehälter für weiche und harte Linsen zur Verfügung. Die Hygiene ist sehr wichtig und gerade Kontaktlinsen sollten Sie mittels der passenden Reinigungsflüssigkeit jeden Abend nach dem Tragen säubern. Auch die Dose selbst sollte stets gereinigt werden, damit keine schädlichen Partikel auf Ihren Kontaktlinsen haften.
Darüber hinaus ist es ratsam, auch die Kontaktlinsendose in regelmäßigen Abständen auszutauschen, um Verschmutzungen und Unreinheiten vorzubeugen. Jene übertragen sich nämlich sonst auf Ihre Kontaktlinsen und dies wiederrum kann zu Reizungen Ihrer Augen führen. Oft liegt die Ursache Ihrer Probleme mit den Kontaktlinsen eben nicht bei den Linsen selbst, sondern eher bei den Kontaktlinsendosen.
Wie wechselt man Kontaktlinsen?
Gewisse Handgriffe sollten sitzen, wenn Sie Ihre Kontaktlinsen einsetzen und entfernen wollen. Vor dem Einsetzen ist es wichtig, die Hände gründlich zu waschen. Setzen Sie jetzt Ihre Kontaktlinse auf eine Fingerspitze und geben Sie etwas Flüssigkeit aus der Aufbewahrungsdose hinzu. Dies sorgt dafür, dass die Linse schneller auf Ihrem Auge haftet. Nutzen Sie Ihre andere Hand, um Ihre Augenlider auseinanderzuziehen. Danach setzen Sie die Linse ein. Das Einsetzen sollte extrem vorsichtig geschehen, damit Sie keine Verletzungen davontragen.
Diese Vorgehensweise können Sie grundsätzlich bei harten und weichen Kontaktlinsen verfolgen. Beim Herausnehmen von harten Linsen stehen Ihnen besondere Sauger zur Verfügung. Jener Sauger wird am Rand der Linse angesetzt und zur Seite geklappt, wodurch sich die Linse sicher entfernen lässt. Weiche Linsen lassen sich durch leichtes Zusammendrücken der Lider entfernen und einfach herausnehmen.
Wie teuer sind Kontaktlinsen?
Die Preise für Kontaktlinsen variieren je nach Hersteller und Modell. Im Internet lassen sich schier zahllose Händler ausfindig machen, die viele Kontaktlinsen für vergleichsweise wenig Geld und dennoch in hoher Qualität anbieten.
Auch das Material entscheidet über den Preis. Weiterhin gilt es zu beachten, dass die ver schiedenen Packungen nicht immer mit der gleichen Anzahl an Linsen ausgestattet sind. Tageslinsen sind – gesehen auf den Einzelpreis – etwas teurer und beginnen bei etwa 1,50 Euro. Je nach Art können sie aber auch etwa 3,50 Euro kosten.
Pro Monatslinse hingegen sollten Sie fünf bis zehn Euro einberechnen. Vergessen Sie dabei aber nicht die Kosten für die Dosen und Lösungsmittel zur täglichen Pflege!
Da man die Linsen in der Regel über einen langen Zeitraum immer wieder kaufen muss, lohnt sich ein Kontaktlinsen Preisvergleich auf jeden Fall. Hier lässt sich auf Dauer einiges sparen.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Sehhilfe?
„Krankenkassen übernehmen nicht die Kosten für Kontaktlinsen!“ stimmt diese Aussage noch? Im Zusammenhang mit „medizinischen Ausnahmefällen“ dürfen Sie sich über einen Zuschuss freuen. Mehr als 8.0 Dioptrien sollten vorliegen, damit Sie mit einer finanziellen Unterstützung seitens Ihrer Krankenkasse rechnen können. Des Weiteren profitieren Minderjährige in solchen Ausnahmefällen normalerweise von einer vollen Kostenübernahme, was bei Erwachsenen wiederrum in der Regel nicht der Fall ist. Die Obergrenze liegt hier zurzeit bei etwa 165 Euro.